"Wir kannten keine andere Freiheit": Irmgard Göllmann über das Leben im Osten

Shownotes

"Für meine Eltern war die Situation damals sehr, sehr schlimm. Sie haben sehr darunter gelitten. Wir Kinder wurden nicht so stark in dieses politische Geschehen eingebunden", erzählt sie. Sie spricht von einer schönen Kindheit, weil sie eine andere Freiheit eben gar nicht kannte.

Jahre nach der Wiedervereinigung ist es für Irmgard und ihren Mann Karl schon zur Tradition geworden, an der Veranstaltung auf Point Alpha teilzunehmen. "Das brauchen wir einfach."

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00:00:02: Hallo an alle da draußen und willkommen zu einer neuen Folge von Osthessen haut nah.

00:00:17: Hier ist wieder Louisa.

00:00:18: Heinz für euch.

00:00:19: Ihr habt es vielleicht bemerkt, wir mussten letzte Woche leider kurzfristig die Podcastfolge aussetzen.

00:00:25: Sorry dafür, aber dafür geht es heute wieder ganz gewohnt weiter, wie ihr es kennt.

00:00:30: Und gleich mitten ins nächste Thema.

00:00:32: Morgen ist Feiertag.

00:00:34: Es ist nicht irgendein Feiertag.

00:00:36: Wir feiern den Tag der Deutschen Einheit, also Nationalfeiertag.

00:00:41: Ein Tag, wo ganz, ganz viel Geschichte dahinter steckt.

00:00:44: Wir feiern nämlich die deutsche Wiedervereinigung, die am dritten Oktober, der Jahrhundert, war.

00:00:49: Und dazu habe ich mir eine Zeit zurückgehen.

00:00:52: eingeladen, die das damals alles hautnah miterlebt hat.

00:00:56: Und zwar Imgard Göllmann.

00:00:58: Frau Göllmann, ich begrüße Sie bei unserem Podcast.

00:01:01: Schön, dass Sie hier sind.

00:01:02: Ja, danke für die Einladung.

00:01:04: Frau Göllmann, Sie haben bestimmt eine Menge zu erzählen zu diesem Thema.

00:01:08: Wir haben

00:01:09: jetzt vorab gar nicht so viel gesprochen.

00:01:11: Das Einzige, was ich von Ihnen weiß, Dass Sie gesagt haben, Sie haben etwa dreihundert Meter vom Sperrgebiet gewohnt.

00:01:19: Nehmen Sie uns doch gerne mal mit in die Geschichte.

00:01:22: Wie war das früher?

00:01:24: Wie war früher Ihre Situation?

00:01:28: Ja, gut.

00:01:28: Ich bin in dreiundfünfzig geboren.

00:01:30: Ich habe eigentlich diese Situation gar nicht so für schlimm empfunden, weil wir eigentlich eine richtige Freiheit gar nicht gekannt haben.

00:01:38: Ich denke, für meine Eltern oder unsere Eltern war es sehr, sehr schlimm.

00:01:44: Denn die haben das sehr drunter gelitten, aber wir Kinder wurden da nicht so in dieses politische Geschehen eingebunden, da man ja hatte, es wurde in der Schule dann was erzählt oder und und wir, ich bin den Geist mal groß geworden, das war fünf Kilometer Sperrgebiet und da war es schon leicht möglich, wenn man irgendwie da nicht so politische Ja, ich will mal sagen, dass man richtig den Weg gegangen ist politisch, dann hätten wir bestimmt Angst gehabt, da eine Evergeirrung wäre vielleicht dann vollzogen worden oder so.

00:02:21: Also da wurde politisch zu Hause gar nichts am Tisch geredet.

00:02:25: Ja, für die war es sehr, sehr schlimm.

00:02:28: Ja, dass die Grenze da

00:02:29: war.

00:02:30: Ja, haben Sie mit Ihren Eltern da im Nachgang drüber geredet, weil Sie jetzt auch sagen für Sie, war es ganz, ganz schlimm?

00:02:41: Also ich muss sagen, persönlich habe ich das erst für schlimm empfunden, als dann die Wände kamen und man hatte die Verwandten alle wieder hautnah und von Eltern beiderseitig waren auch Geschwister, Fulda, Michels Rombach und das war ja die Freiheit dann oder diese Verwandtschaft dann wieder so in den Armen zu nehmen.

00:03:04: Das war dann schon ... habe ich persönlich dann für sehr schlimm empfunden für die Eltern, dass es das alles ja nicht möglich war.

00:03:13: Und sie hatten eben schon angedeutet als Kind, war das halt einfach dann normal, weil man es auch anders gar nicht kannte.

00:03:20: Wie waren denn oder wie war denn Ihre Kindheit, wenn man jetzt sieht, wie anders es auch sein kann?

00:03:27: Welche Einschränkungen gab es für Sie?

00:03:30: Ja gut, wir haben die Kindheit eigentlich für schön empfunden.

00:03:33: Wir haben sie nicht anders gekannt.

00:03:35: Ja.

00:03:35: Und ich bin aber auch im großen landwirtschaftlichen Hof groß geworden.

00:03:39: Also man hat da schon ... die Kindheit ausleben können.

00:03:43: Man musste zwar viel mitarbeiten, aber wir haben das nicht so empfunden.

00:03:48: Das ist schlimm, wer jetzt da nicht in Westen zu kommen oder so.

00:03:52: Das war für uns ein Zaun und fertig.

00:03:54: Ja, genau.

00:03:55: Und haben Sie mit diesem Zaun irgendeine Verbindung, dass man wirklich gesagt bekommen hat, okay, das schirmt uns quasi so vom Westen Deutschlands ab?

00:04:06: Haben Sie das schon so als Kind realisiert?

00:04:09: Nein, eigentlich nicht.

00:04:10: Das wurde nur in der Schule, wurde das ja die Imperialisten.

00:04:13: Aber dann später haben wir auch erfahren, dass dieser Lehrer auch verwandschaftliche Beziehungen hatte und ja, das wurde über andere Adressen dann auch die Pakete, Westpakete zu ihm geschickt und da in der Schule wurde das geschürt.

00:04:28: Haben Sie noch Erinnerungen an die Wiedervereinigung, an den Mauerfall?

00:04:33: Ja, das kann man nicht ablegen.

00:04:35: Ich muss aber leider sagen, wenn ich jetzt über die, also die Vier und Achtzig, wir fahren ja dann Richtung Hessen, wenn wir dann oben Richtung Rasshoff, ja, auf der Anhöhe kommen, wo der Turm steht, da sind jetzt schon viele Deinnerungen weg.

00:04:51: Was ich eigentlich ein bisschen bedauere.

00:04:53: Vor Jahren ist man immer über den Huckel gefahren von Butler Euer und Rastow und da kam immer immer dieses komische Gefühl, was die Menschen alle da standen und haben gerufen.

00:05:05: Aber erzählen Sie uns gerne von Ihren Erinnerungen, die noch da sind?

00:05:09: Ja, die Erinnerungen verliert man eigentlich.

00:05:12: Sowas kann man nicht verlieren.

00:05:16: Ja, da ging es einfach nur zu Hause in Trabi rein und in die lange Schlange und einfach nur jetzt erstmal sehen, was da in Hessen oder überhaupt drüben ist.

00:05:27: Siehst ja immer drüben, was da ist und wie das da aussieht.

00:05:31: Das war schon.

00:05:32: Und die Verwandtschaft dann, ich hatte ja Onkel und Tanten und Cousinen.

00:05:39: Und ich kann mich noch gut erinnern, Cousin Infulda, als der Hochzeit hatte, das war, ich glaube, zwei Jahre vorher vor der Mauerfall, da hatte der Hochzeit und da hatte gesagt, ich verspreche euch, wenn ich mal heirate, dann kommt ihr zu Hochzeit.

00:05:58: Und da haben wir gesagt, das kann nie im Leben sein.

00:06:01: Und dann war der Mauerfall und dann konnten wir... frei und gehindert zu dieser Hochzeit sein.

00:06:08: Das war eigentlich, ja, was auch so sehr markant war.

00:06:13: Die Freiheit jetzt endlich und konnten die Hochzeit zusammenfeiern.

00:06:16: Was

00:06:17: total banal ist, weil heute setzt man sich einfach ins Auto und fährt diese Kilometer zu der Hochzeit von Freunden, von Familie, was halt damals, wie sie sagen, da denkt man auf gar keinen Fall geht das.

00:06:29: Geht das, ja.

00:06:31: Ja, und man hatte, also wir hatten jetzt auch, was jetzt auch eigentlich so diese Freiheit, die man dann genossen hatte, wir hatten in unserem, wo ich hingeheiratet hatten, wen getauft, hatten wir die öffentliche Poststelle und dadurch hatten wir auch Telefon im Haus.

00:06:48: und dann wurde halt auch viel... Telegrams ausgewechselt, wenn mal Ernstfall war, Sterbefall oder so.

00:06:55: Eigentlich alles nur durch Telegrams.

00:06:57: Und dann, nach der Wende, wurden dann die Telefonanschlüsse, jeder konnte dann Telefon im Haus haben.

00:07:04: Und so, das war dann auch ein ganz großer Fortschritt.

00:07:08: Ja,

00:07:08: wie Sie eben schon gesagt haben, man merkt dann auf einmal, was für Dinge eigentlich da sind, die man vorher gar nicht gekannt hat.

00:07:16: Ja, das war dann alles selbstverständlich.

00:07:18: Ja, ja.

00:07:18: Ja, der hat ein Telefon.

00:07:21: Und dann durfte man auch, also wir haben vorher mal dann erwähnt, dass wir ein Telefon im Haus hatten und dann hieß es gleich, ihr wart wohl bei der Stasi, dass ihr ein Telefon im Haus hattet, aber dadurch, dass die... Die Poststelle war ein Gewerbehaus bei uns.

00:07:38: Dadurch war die Post im Haus.

00:07:40: Dadurch hatten wir ein Telefon.

00:07:42: Da war man schon vorsichtig.

00:07:44: Warum fragen die jetzt?

00:07:46: Wart ihr bei der Stasi?

00:07:47: Weil es eben nur hieß, die Stasi-Leute hatten einen Telefonanschluss.

00:07:52: Da geredet man dann gleich ins Visier.

00:07:55: Frau Gellmann, Sie haben Ihren Mann auch mitgebracht.

00:07:58: Den Karl-Göll-Mann, der sitzt hier draußen.

00:08:01: Der hat ja auch noch Erinnerungen.

00:08:04: Haben Sie darüber, oder bestimmt haben Sie darüber gesprochen, wie hat Ihr Mann damals die Zeit erlebt?

00:08:10: Ja, der war auch sehr, sehr angetan von den ganzen Geschehen und vor allen Dingen, er ist ja in der Gaststätte, die Eltern haben ja die Gaststätte im Dorf geführt und da ist er auch groß geworden und hat auch die ganzen Geschehen, ist er wahrscheinlich auch Stasi mit.

00:08:30: aber dadurch, dass die Mutter ihn auch so fern gehalten hat von den politischen Gesprächen, ist da durfte auch nie was äußern.

00:08:38: Sonst wäre das auch wie so ein Pulverfass gewesen.

00:08:41: Und man will ja seine Kinder auch einfach schützen.

00:08:43: So gut es geht, gerade vor der politischen Lage, ganz klar, dass sie das dann deutlich anders wahrgenommen haben als ihre Eltern.

00:08:52: Was haben ihre Eltern ihnen erzählt, als dann der Mauerfall war?

00:08:57: Was sind da für Gefühle, die in einem Vorgehen?

00:09:00: Ja, ich weiß es noch.

00:09:01: Mein Vater, der war dann schon krank, der war Einenundachtzig.

00:09:05: Und dann hat er gesagt, also, ihr sagt jetzt jeden Bescheid, den und den und den, die er noch von früher, also von der Jugend her kannte und wusste auch, wo die wohnen.

00:09:16: Und die mussten dann alle erst einmal zu ihm kommen und mussten ihn besuchen, weil er das Bett nicht mehr verlassen konnte.

00:09:24: Und das war dann natürlich dann auch, dann hat er gesagt, das war dann im Januar neunzig.

00:09:29: So, jetzt habe ich alle meine Freunde, die ich noch... von Jugend, die wir zusammen mit groß geworden sind.

00:09:36: Jetzt habe ich die alle noch mal gesehen und jetzt kann ich gehen.

00:09:39: Sehr schön, sehr schön.

00:09:40: Ja, das war eine große Genugtuung.

00:09:43: Und Ihre Mutter?

00:09:44: Die Mutter ist in neunundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.

00:09:59: Er war ja sein landwirtschaftlichen Hof, das war er sozusagen.

00:10:03: Ich will nicht enteignet, aber er durfte ja über die ganzen Sachen nicht mehr verfügen und hatte zwei Hektar Wald.

00:10:09: Er durfte dann nicht mal ein Stückchen Holz aus dem Wald holen.

00:10:14: Und dieses Gefühl, das ist jetzt alles wieder mein Eigentum.

00:10:18: Und ich habe jetzt wieder ein Wald in und kann wieder jedes Stückchen holen.

00:10:23: Er konnte es ja nicht mehr, aber mein Bruder.

00:10:25: Das war auch für mich eine große Genuchtung, dass er das noch erlebt

00:10:30: hat.

00:10:30: Und Sie wohnen heute

00:10:31: noch dort?

00:10:32: In wenigen Taft wohn ich.

00:10:34: Und das war ja nochmal abgegrenzt.

00:10:37: Das war ja ein Fünfhundert Meter Sperrgebiet.

00:10:41: Wie hat sich der Ort seitdem verändert oder hat sich überhaupt dort was

00:10:45: verändert?

00:10:46: Positiv, auch von der Bauligensubstanz.

00:10:48: Da waren die Leute nur noch am Weggeln und jedes Dach wurde neu gemacht, jede Fenster, jede Fassade.

00:10:56: Also das war schon enorm.

00:10:58: Und man hatte ja auch die Arbeitsbedingungen gleich vor Ort.

00:11:02: Die Leute konnten ja alle.

00:11:04: Bei uns waren viele im Kali beschäftigt, Kali und der Breitsbach.

00:11:08: Und da sind auch Die meisten geblieben, die wurden ja sozusagen im Kali oder Untertage nicht erlassen.

00:11:18: Aber das war dann schon enorm, dass die Leute, also wir haben sie in der eigenen Familie, wir haben drei Kinder und die hatten dann gleich nach der Wende Leerstellen.

00:11:28: Die konnten dann gleich in Hessen lernen.

00:11:31: Ja, ja.

00:11:32: Haben Sie Ihren Kindern auch ... das ein bisschen mit auf den Weg gegeben, Ihre Erinnerung dazu?

00:11:39: Oder haben Sie das von Ihren Kindern auch eher abgeschirmt?

00:11:42: Nein, nein, das haben wir schon.

00:11:44: Ich kann mich noch sehr gut erinnern.

00:11:46: Die Kinder waren da so in der, im Schuljahr, so in der achten neunten Klasse.

00:11:53: Und ich kam dann mal mittags nach Hause.

00:11:55: Die Schwiegermutter hat noch gelebt.

00:11:57: Die hat den immer gekocht und so.

00:11:59: Und dann kam ich nach Hause und sagte, wo sind die Kinder?

00:12:02: Die sind ja aus der Schule noch nicht heimnade, hat sie gesagt.

00:12:06: Ja, die sind jetzt Richtung Grenze.

00:12:08: Die haben gesagt, Oma, wir müssen jetzt sofort zur Grenze und müssen den Draht mit abschrauben.

00:12:15: Ach ja.

00:12:16: Ja.

00:12:17: Da waren die so in der Euphorie, die konnte man gar nicht abhalten.

00:12:22: Oma, der Zaun muss weg.

00:12:24: Wir müssen jetzt helfen.

00:12:26: Wir müssen der Zaun muss weg.

00:12:27: Und das haben die Kinder eigentlich hautnah erlebt.

00:12:30: Und ich habe auch als die Straßen oder geöffnet wurden, diese Tore, wo man zu diesen Hauptgrenzern laufen konnte.

00:12:39: Da haben wir die auch mitgenommen und die haben das auch hautnah erlebt, wie die Massen.

00:12:43: dann von Ost nach West, also bei uns was Richtung Hohen Ruder, wie die da standen und das haben die Hautner erlebt.

00:12:51: Wie die Apfel ziehen und alles so rüber über den Zaun geflogen kamen die Schokoladen und das haben die alles erlebt und das vergessen die auch nicht, weil sie jetzt auch das Alter hatten, das wahrzunehmen.

00:13:03: Frau Gölmann, wenn wir jetzt auf den Tag morgen blicken, Tag der Deutschen Einheit, Nationalfeiertag bei uns in Deutschland,

00:13:10: was ist das

00:13:11: Erste, wenn Sie daran denken, was Ihnen in den Kopf kommt zu diesem Tag?

00:13:17: Ja gut, das erste ist schon, wir haben von meinem Mann aus, der Onkel und die Tante, die sind in einundsechzig am dritten Oktober evaporiert worden.

00:13:30: Die gehörten zu dem Aktion Ungeziewer und die waren in Geysar und da ist die Familie.

00:13:37: den dritten Oktober musste die Geister verlassen.

00:13:40: Sie sind auf den Lkw gepackt worden und mit zwei Lkws und haben das eigene Tum alles verlassen müssen.

00:13:48: Und das war der dritte Oktober.

00:13:50: Und wo ging's hin?

00:13:51: Nach Ilmenau.

00:13:53: Und was ist dann passiert?

00:13:55: Sie mussten direkt aus dem Sperrgebiet ausziehen oder raus, über Nacht, ohne was, ohne Vorhersage.

00:14:04: Und sind auf zwei Lkw's, ist das ganze Haus verladen worden und kamen in Ilmenau.

00:14:10: In einer, ich will mal sagen, so eine halbe Bauchruine wurden da reinverfrachtet und wurden dort auch so ungefähr asoziale und wurden da, die Kinder wurden da sehr, sehr drangsaliert.

00:14:25: Ja.

00:14:26: Das sind alles so Zeiten, die ich mir jetzt ganz persönlich überhaupt nicht vorstellen kann, weil man in ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen ist.

00:14:34: Ich hatte auch vor ein paar Wochen eine Podcastaufnahme mit einem Zeitzäugen vom Zweiten Weltkrieg, der auch mit Fever Gongs Flüchten musste aus seiner Heimat.

00:14:44: Und ich habe auch mit ihm gesprochen.

00:14:46: Das sind einfach wahnsinnige Zeiten, wo wir hoffen, dass die auf gar keinen Fall wiederkommen.

00:14:54: Die politische Lage bei uns ist gerade schwierig.

00:14:58: Sagen wir es jetzt einfach mal

00:14:59: so, wie es ist.

00:15:01: Frau Gellmann, was ist Ihr Appell an die Menschheit gerade in diesen politisch unruhigen Zeiten mit der Geschichte, die Sie erlebt haben?

00:15:12: Ja, man kann es eigentlich gar nicht fassen, den Leuten geht es gut und dass es so eigentlich so Hausen mit ihren Mitmenschen oder mit ihren Umbringen.

00:15:23: und das kann man eigentlich als normaler Mensch gar nicht gar nicht realisieren, was da zurzeit

00:15:30: passiert.

00:15:30: Ja, das stimmt.

00:15:32: Das ist eigentlich nicht schön.

00:15:34: Haben

00:15:34: Sie einen Appell?

00:15:36: Ja, einfach Frieden.

00:15:37: Frieden miteinander, dass es jetzt alle allerwichtigste und dass auch die Politiker mal zurechtgerückt werden und auf die Realitäten, was eigentlich ein normaler Mensch braucht, er braucht nur Frieden.

00:15:51: Ja,

00:15:51: das stimmt.

00:15:52: Und Frau Göllmann, jetzt mit Blick auf morgen.

00:15:56: Wie verbringen Sie den Tag?

00:15:57: Ist das ein ganz normaler Tag bei Ihnen oder haben Sie da mittlerweile eine Tradition ritual entwickelt?

00:16:05: Ja, wir.

00:16:06: Also wir persönlich, mein Mann und ich, wir brauchen das am dritten Oktober zum Point Alva zu fahren.

00:16:14: So gegen neun Uhr, dreißig spätestens starten wir unser Auto und dann fahren wir zum Point Alva.

00:16:20: Es ist ja zum Glück auch gerade in der Nähe.

00:16:22: Und dann freuen wir uns eigentlich auf den Gottesdienst und auf... Das miteinander.

00:16:29: und dann freuen wir uns, wenn das Zelt voll ist und die Leute nehmen da dran teil und dann ja schöne Gespräche, dann man sieht sehr, sehr viele Bekannte.

00:16:38: Ja, was wir halt nicht so gut und so schade finden, dass man wenig junge Leute da sieht.

00:16:46: Zu dem ökumenischen Gottesdienst nachmittags.

00:16:49: Es geht ein bisschen besser mit Familien, aber diese jungen Leute, die vermissen wir eigentlich

00:16:57: da.

00:16:57: Ja, es ist schwierig für diese jungen Leute sich dann auch in diese Zeit, glaube ich, reinzuversetzen und bleiben vielleicht auch einfach deshalb dann

00:17:07: fern.

00:17:07: Ja, das bedauern wir ein bisschen.

00:17:09: Das glaube ich.

00:17:10: Oder bedauern wir eigentlich sehr.

00:17:12: Das sage ich schon bei meinem Mann.

00:17:14: Schau mal hier, die schon im Zelt früßen zu dem ökometischen Gottesdienst oder zu den Rednern, dann die.

00:17:20: Das ist ja nicht langweilig.

00:17:23: Wir freuen uns immer drauf und da müssen wir dort sein.

00:17:26: Und es ist auch wichtig, darüber zu sprechen.

00:17:29: Deshalb finde ich es auch wichtig oder schön, dass Sie heute da waren, sich die Zeit genommen haben, weil das sind... irgendwann einfach nur noch Geschichten, die man gehört hat, weil Zeitzeugen sterben irgendwann aus, genauso wie beim Zweiten Weltkrieg, beim Ersten Weltkrieg.

00:17:46: Und da ist es umso wichtiger darüber zu sprechen und das wie bei uns in diesem Falle auch aufzuzeichnen.

00:17:53: Frau Gellmann, deshalb vielen, vielen Dank.

00:17:55: Ich wünsche Ihnen morgen einen

00:17:56: ganz, ganz

00:17:57: schönen Feiertag und viele tolle Gespräche auf Point Alpha

00:18:00: für Sie und Ihren Mann.

00:18:02: Den werden wir haben.

00:18:04: Ich danke Ihnen natürlich auch fürs Zuhören.

00:18:07: Und nächste Woche, ihr Lieben, geht's am Donnerstag schon weiter.

00:18:10: Ich freu mich, wenn ihr einschaltet.

00:18:12: Bis dahin, macht's gut, wir hören uns.

00:18:34: Tschüss!

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